Vereinschronik


Einführung

 

In den nächsten Minuten möchte ich Ihnen aus der Geschichte des Schützenvereins Buchholz fünf Bilder vorstellen. Sie sind nur Ausschnitte und sollen Beispiele für die wechselvolle Entwicklung des Vereins darstellen. Dabei werde ich die Zeit, die die meisten nicht mehr bewusst miterlebt haben, in den Vordergrund stellen.

 

1. Gründung des KK-Schützenvereins Buchholz 1926

 

75 Jahre Schützenverein Buchholz heißt nicht, dass die schießsportliche Betätigung im Ort erst 1926 begann. Schützenvereinigungen hier und überall haben eine lange Tradition. Diese sollte man etwas kennen, da nur so verstanden werden kann, dass die Schützen ein besonderes Selbstverständnis haben und manche Regelungen und Verhalten geschichtlich begründet sind. Daher zu Beginn ein kleiner Blick über das Gründungsjahr des Vereins hinaus zurück.

Der bekannte Heimatforscher Hermann Rambach hat in seiner Geschichte des Elztals die Schützen mehrfach erwähnt. Er stellte z. B. fest, dass das Schießen nach dem Kegeln die älteste Sportart unseres Landes sei. Hier trafen sich Neigung und Pflicht. So waren auch in Buchholz die Schützen bereits vor 1618 organisiert. In allen Städten und den Dörfern der Herrschaften Kastel- und Schwarzenberg gab es Schützenvereinigungen, die jeweils auch eine Satzung besaßen. Manche sind sogar erhalten, z. B. die der Glottertäler aus dem Jahr 1597 oder die Waldkircher von 1567.

Das Datum der Buchholzer Satzung ist nicht, nach Rambach muss es sie aber gegeben haben. Schade, denn in Ihr stände auch etwas zur Förderung durch die Gemeinde. Denn natürlich war die Schützenvereinigung im Mittelalter und später nicht reine Liebhaberei am Schießsport, sondern war Schutz für die Bürger und Machtmittel der Obrigkeit. Bei Rambach kann man lesen, dass zu allen Zeiten die Obrigkeit in Stadt und Land das Schützenwesen nachhaltig förderte. Einmal durch Sach- und Geldgaben zur Förderung der Lust am Wettkampf, wie es so schön heißt, aber auch durch Eintreiben des „Doppels" bei allen Wehrfähigen, die nicht der Schützengemeinschaft angehörten. Eine gute Sache auch heute. Das bedeutete, alle Buchholzer, die nicht im Schützenverein sind, zahlen einen Jahresbeitrag.

Es ist also sicher: seit wohl über 400 Jahren wird in Buchholz nach Regeln geschossen und sind Schützen nach festen Satzungen organisiert. Natürlich wurden die Schützengemeinschaften zeitweise verboten, aufgelöst, besonders gefördert oder zögerlich unterstützt. Dies liegt an der recht wechselvollen Geschichte unserer Region. Immer jedoch wurden sie wieder gegründet.

Auch nach dem I. Weltkrieg und der schweren Zeit danach hatten die Bürger andere Sorgen als sich beim Schießsport zu vergnügen. Als Mitte der Zwanzigerjahre die Zukunft langsam etwas günstiger schien, konnte man sich wieder damit beschäftigen, den Schießsport in Buchholz zu organisieren. 

So trafen sich am 28. Oktober 1926 41 Buchholzer, 2 Waldkircher und 1 Sexauer, um den Schützenverein Buchholz zu gründen, der sich zuerst auch noch „K.-K.-Schützenabteilung des Militär-Vereins Buchholz" nannte. Wo das geschah ist nicht bekannt, sicherlich in einer Buchholzer Wirtschaft. Denn erstens gehen echte Buchholzer in Buchholzer Wirtschaften und zweitens muß man ja etwas trinken, wenn man redet. Und Reden wurden bestimmt gehalten! Namen wie z.B. Bayer, Burger, Disch, Herbstritt. Hinn, Ihringer, Langenbach, Schill, Schwehr, Wahl sind auch heute noch wohlbekannt in Buchholz.

Erster Buchholzer Oberschützenmeister wurde Schmiedemeister Karl Hornecker, sein Stellvertreter war Hermann Wahl, der ihm 1930 als OSM nachfolgte und es bis zum Kriegsende blieb.

 

 

2. Schießstand im Dobel und Entwicklung bis 1945

 

Das Übungsschießen begann in der Scheune von Hermann Wahl in der Schwarzwaldstraße. Sehr schnell merkte man aber, dass ein Schützenverein einen Schießstand braucht. Vielleicht gab es auch zu viele Klagen von Anwohnern über den Übungsbetrieb und zu viele verletzte Hühner und Tauben in der Nachbarschaft.

Ein halbes Jahr nach der Gründung bereits, am 25. Mai 1927, erteilte das Badische Bezirksamt Waldkirch die Baugenehmigung „zu Erbauung eines Schießstandes" im Oberen Dobel. Die Baugenehmigung kostete nur 6,80 RM und wurde damals sogar als als Eilsache behandelt. Der Schützenhaus maß 10,50 x 5,00 Meter, eine Blende genügte. Die Anzeiger der Ergebnisse hockten in einem Graben vor dem Kugelfang und zeigten mit Kellen die Treffer an. Zuganlagen, geschweige denn elektronische Anlagen gab es noch nicht.

Ein Waldkircher, Gründungsmitglied Baumeister Karl Burger war Leiter des Bauvorhabens. Nach sehr kurzer Bauzeit war der Stand fertig, sodass am 18. September 1927 der Stand mit dem Gau-Schießen des Elztalgaus eingeweiht werden konnte.

Die Bedingungen des Standeröffnungsschießen waren ähnlich wie die des Pokalschießen der örtlichen Vereine in Buchholz, nur härter und teurer! 

Die Bedingungen hängen dort an der Wand hier im Schützenhaus.

-Mannschaft 5 Mann,

-je 3 Schuß liegend, knieend und stehend freihändig,

-nur einmalige Wiederholung,

-keine Probeschüsse,

-keine Fernglasbeobachtung,

-Mannschaft schießt gleichzeitig,

-kein Schützenwechsel,

-Einsatz 5,- RM (Das war damals viel Geld!).

Wer der Gewinner war und welche Ergebnisse erzielt wurden ist nicht bekannt.

Die Mitgliederentwicklung ist sehr wechselhaft, eigentlich erstaunlich für einen Verein in einer kleinen homogenen Landgemeinde. Bis Ende 1928 wuchs die Mitgliederzahl auf 63 Schützen, um dann bis Ende 1933 auf 37 abzunehmen (12/1929: 59; 12/1930: 45; 12/1931: 43; 12/1932: 37; 12/1933: 37). Diese Abnahme konnte auch nicht durch Verringerung des Jahresbeitrags gebremst werden, der von 5,40 RM 1928 auf 2,40 RM 1934 reduziert wurde.

Auch gesellschaftspolitische Entwicklungen sind aus dem Mitgliederbuch ablesbar. So bringt das Jahr 1934 mehr als eine Verdoppelung des Mitgliederstandes. Die 39 Zugänge in diesem Jahr waren mehrheitlich zwischen 21 und 24 Jahre alt, 25 hatten die Bemerkung S.A. oder S.A.R.. Welche Weisungen und Zwänge von außen eine Rolle gespielt haben mögen, liegt im Dunkeln. So kann es auch nicht überraschen, dass zum 8. 4. 1935 12 neue junge Mitglieder gesondert in der Liste stehen unter der Überschrift H.J. 

Das Jahr 1935 war auch das Jahr einer „Kraftprobe" zwischen dem Verein und dem Schützenkreis Elztal. Vermutlich um die Abgaben an Kreis, Gau und höhere Verbandsebenen zu sparen, wurden die meisten Mitglieder als „passiv" eingestuft und nur noch 17 „aktive" Mitglieder dem Schützenkreis gemeldet. Der Schießsportleiter des Kreises Elztal schrieb daher „an den Führer des KKS Buchholz Herrn Hermann Wahl" am 25. 12. 1935 einen deutlichen Brief: „Das geht aber unter keinen Umständen!" schreibt er und erinnert den Verein an die Einheitssatzung. Auch droht er wenig: „Diese Satzungen sind für Euch maßgebend, auch wenn der Verein diese noch nicht eingeführt hat. Es geht nicht, dass Ihr nur die ordentlichen Mitglieder führt, und alle anderen ohne weiteres streicht. Dies hätte unbedingt die Auflösung des Vereins zur Folge".

Offensichtlich fand Hermann Wahl die Lösung und auch die richtigen Worte an den Kreis, denn der Verein bestand weiter.

Im letzten nachgewiesenen Jahr, 1939, hatte der Verein 43 Mitglieder: 20 aktive, 24 passive und 8 Jungschützen. Der letzte Eintrag in das Mitgliedsbuch des alten Vereins datiert vom 23. 5. 1939.

 

Die geschichtlichen Ereignisse, die wir alle kennen, verhinderten ein weiteres unbeschwertes Vereinsleben des KKS Buchholz. Mit dem Ende des II. Weltkriegs endete auch vorläufig die Geschichte des KKS Buchholz.

 

3. Von der Wiedergründung 1969 bis zum Bau des Schützenhauses oder auch: Die Eroberung der Männerbastion durch die Damen

 

Erst 1969, am 23. März lebte der Verein wieder auf. Mit der Wiedergründung gab es eine Neuerung. In der Mitgliederliste des alten Vereins war nicht ein einziger weiblicher Name verzeichnet. Die Männer waren unter sich und konnten somit noch richtige Männergespräche führen. Die Frauen waren dort, wo sie nicht störten und wo sie hingehörten. 

Diese „gute alte Zeit" beendete eine mutige junge Frau. Aber es war nicht eine Buchholzerin, die dies schaffte. Ein Mädchen aus dem hohen Norden hatte den Mut, sich einen Buchholzer zum Mann zu wählen und den Mut, mit ihm nach Buchholz zu ziehen. Ich habe gehört, es sei so gewesen. Als der Bayer Fritz am Donnerstag, 22. März abends seiner Helga sagte, dass er am nächsten Abend im Löwen zu den Schützen gehen wolle, gab es eine nur kurze Diskussion. Sie erinnerte ihn an die Worte in der Kirche „Wo du hingehst, da will auch ich hingehen" und stellte fest: „Entweder wir gehen zusammen oder Du bleibst daheim!" Wie die Geschichte ausging, ist im Wiedergründungsprotokoll nachzulesen.

39 Männer und eine Frau trafen sich im Gasthaus „Löwen" am Freitag, 22. 3. 1969 zur Gründungsversammlung. Ebenfalls anwesend waren Kreisschützenmeister Arthur Sütterlin, Kreissportwart Alfred Knobel und sein Stellvertreter Heinz Klein sowie der Vorstand des Schützenvereins Sexau. Seit diesem Tag ist der Sexauer Verein auch der Patenverein, der den Buchholzer Schützen in der ersten Zeit Schießanlage und Gewehre zur Verfügung stellte.

Erster Oberschützenmeister des neuen K.K.- Schützenvereins Buchholz wurde Josef Dufner, der auch der Hauptinitiator der Gründungsversammlung war. 

Als erste Trainingsstätte diente die Empore der Sporthalle, die von der Gemeinde zweimal wöchentlich zur Verfügung gestellt wurde. Auf sechs Bahnen wurde trainiert. Die Bedingungen waren noch etwas schwieriger als heute. Vor jedem Training mussten die Anlagen aufgebaut und danach wieder abgebaut werden. Da konnten die Schützen nicht wie heute lässig in das Schützenhaus schlendern, den Schalter anknipsen und beginnen. Verständlich war daher der frühe Wunsch nach einem eigenen Schützenhaus.

Bereits in der Vorstandssitzung vom 3. 5. 1969 wurde einstimmig beschlossen, „in nächster Zeit ein eigenes Schützenhaus zu bauen". Diesmal sollte es jedoch etwas länger dauern als 1926/27.

Nach vielen Diskussionen über die Finanzierung, Suche nach einem geeigneten Ort und zahlreichen Besprechungen über baurechtliche Details und Installationen konnte der Generalversammlung am 1. März 1975 durch den Architekten Hans Schaudt aus Herbolzheim der endgültige Plan vorgestellt und erläutert werden. Ein Jahr später lag die Baugenehmigung vor, kurz danach auch der „rote Punkt". Ortsvorsteher David Moosmann redete den Schützen der Generalversammlung am 26. 3. 1976 deutlich ins Gewissen: „Er wünschte, dass die Schützen tätig werden und bald mit dem Bauvorhaben beginnen sollen", steht im Protokoll, d. h., in Wirklichkeit war es wohl noch deutlicher. Außerdem wünschte er ein gutes Gelingen des Schützenhauses, „das auch der Ortschaft Buchholz zur Ehre gereiche". 

Dieser Anstoß zeigte Wirkung und am 15. 5. 1976, mehr als 7 Jahre nach der Wiedergründungsversammlung begann nun endlich der Bau. Ende 1977 war der erste Bauabschnitt des Schützenhauses fertig. Der Teil, der jetzt als Gastraum und Saal genutzt wird und der damals als Luftgewehr und -pistolenschießanlage diente. So konnte die Tradition des Pokalschießens der örtlichen Vereine um den Andreas-Boll-Wanderpokal mit dem Luftgewehr 1978 begründet werden, dessen 22. Siegerehrung Sie morgen erleben können.

Bis zur Fertigstellung der 50m KK-Anlage und der 25m Pistolenstands mussten aber nochmals gut 3 Jahre vergehen, bis am 30. und 31. Mai 1981 das Standeröffnungsschießen stattfinden konnte. Damit begann das Schießen aller noch heute ausgeübten Disziplinen mit Ausnahme des Vorderladerschießens. Am Tag davor weihte Pfarrer Spettnagel das nun vollendete Schützenhaus. Da man dabei kurzfristig feststellte, dass doch ein Kruzifix dazugehören sollte, stiftete Frau Dufner kurz entschlossen ihres aus ihrem Wohnzimmer. Es hat seinen Platz immer noch an der Wand neben der Theke. 

Der Aufbau- und Baustress führte zu manch heißer Diskussion auf Vorstandssitzungen und Generalversammlungen. Manch einer hier wird sich heute, nach den vielen Jahren Abstand hoffentlich versöhnlich schmunzelnd, daran erinnern. Die Führung des Vereins wechselte. 1973 übernahm Xaver Ihringer das Zepter, 1979 Paul Schindler und 1980 Friedrich Bayer. Allen gemein war, dass sie im März 1969 zu den Wiedergründungsmitgliedern zählten.

Aber noch einmal zu den Damen. Die volle Integration in das Vereinsleben und der Umgang mit ihnen bereitete der Vereinsführung immer noch Kopfzerbrechen und manch schwierige Entscheidung in Vorstandssitzungen, obwohl Gabi Sieger bereits 1973 als Schriftführer und Paula Silberer 1975 als Schatzmeister in dieses männliche Gremium einbrechen konnten. Dazu noch wenige Daten.

Ende 1977 wurde dem Vorstand bewusst, dass ja auch eine Frau den besten Schuss auf die Königsscheibe abgeben könnte. Daher wurde in der Vorstandssitzung am 22. 12. 1977 geklärt und entschieden, dass auch eine Frau Schützenkönig(in) sowie Ritter werden könnte. 

Irma Klein hat offensichtlich diese Entscheidung abgewartet und als erste Königin 1985 den besten Schuß auf die Königsscheibe abgegeben. Aber auch nach der finanzielle Gleichstellung in der Hauptversammlung am 1. 4. 1978 -einheitliche Beiträge für Damen und Herren-, sorgte sich der Vorstand noch 1982. 

Denn drei Pistolenschützen und Rundenwettkämpfer wollten mittwochs am Damentrainingsabend auch trainieren. Vielleicht waren aber auch Helmut Weis. Dr. Johne und H. Froschauer so wilde Kerle. Jedenfalls wurden sie zur Vorstandssitzung am 2. 6. 1982 zitiert und ordentlich belehrt, leise zu schießen und das Damentraining „möglichst nicht zu stören". Außerdem durften sie den Stand nur durch den Seiteneingang betreten und sollten nach Trainingsende 2030 Uhr das Schützenhaus verlassen! Somit war Sitte und Anstand sichergestellt!

Mit einem wichtigen Datum möchte ich diesen Abschnitt schließen. Nach Abnahme durch den Wirtschaftskontrolldienst wurde am 23. 4. 1982 die Zapfanlage in Betrieb genommen. Damit konnte das „Hirschen-Bräu" fließen, für viele Buchholzer das einzige Gute, was aus der Kernstadt Waldkirch kommt.

 

4. Generationswechsel und neue Schießhalle

 

Bei der Generalversammlung 1988 änderte sich das Bild des Vorstandes erheblich. Die „Gründerväter von 69" übertrugen die Verantwortung weitgehend in jüngere Hände. Richard Moser wurde zum OSM gewählt, und in den anderen wichtigen Funktionen fanden sich -die damals noch viel jüngeren- Dr. Uwe Gebhardt, Hermann Drayer, Wolfgang Mahler, Jürgen Hepp, Marlies Moser und Hans Rother. Max Ihringer und Friedrich Bayer verblieben als Beisitzer, um ihre Erfahrung weiter in die Vereinsarbeit einzubringen.

Die Veränderung ist auch am Protokollbuch ablesbar. Die Sitzungsprotokolle wurden von nun an vorrangig nicht von Hand, sondern mit der Schreibmaschine verfasst. 

Diese Zeit seither haben viele hier aktiv mitverfolgt. Ich möchte daher nur wenige Besonderheiten hervorheben.

1988 wird das seit 1982 durchgeführte Schützenfest mit Adlerschießen nicht mehr durchgeführt, da Aufwand und Resonanz nicht mehr in vertretbarem Verhältnis waren. Stattdessen fand das erste Waldfest statt, damals noch zusammen mit dem Fußballverein. Der große Anklang dieses Festes und der damit verbundene finanzielle Erfolg legte den Grundstock für spätere Bauvorhaben.

Die beabsichtigte Nutzungsänderung des 50m-Standes zur Freigabe für Vorderladerschießen brachte eine technische Neuerung, deren Tragweite wohl damals noch gar nicht übersehen wurde. Der Kugelfang, in der Regel ein Sandwall oder Holzstapel, wurde durch eine Stahlkonstruktion ersetzt. Wenn Sie das Wort Stahl hören, wissen Sie dass dies nur durch Richard Moser konstruiert sein konnte. Diese Stahlkonstruktion in den KK- und Pistolenständen verhindert, dass Blei in das Erdreich gelangt und erlaubt das vollständige recyceln der Munition. Damit wurde und wird nicht nur ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz geleistet, sondern auch hohe Kosten für die Entsorgung von Sondermüll gespart und sogar durch den Verkauf des reinen Bleis wieder Geld eingenommen. Außerdem werden die Buchholzer durch die glockenähnlichen Klänge aus dem Pistolenstand noch musikalisch unterhalten.

Durch ständig steigende Zahlen aktiver Schützen, sportliche Erfolge und der Bedarf an Trainingsbahnen ließ sich mit den vorhandenen Möglichkeiten nicht mehr vereinbbaren. Daher beschloss die Hauptversammlung 1991 den Neubau einer Schießhalle.

Im September 1992 begann der Bau nach den Plänen von Architekt Alfons Kapp und bereits 14 Monate später, im November 1993 fand das Schießen um den Elztäler Wanderpokal in der neuen Halle statt.

Über 8000 Arbeitsstunden der Mitglieder unterstreichen den hohen Anteil an Eigenleistung und zeigen das Engagement der Helfer.

Ihre Bewährungsprobe hat die Halle seither jährlich mehrfach bei Kreis- Bezirks- und Landesmeisterschaften, Internationalen Wettkämpfen wie dem Alpen-Cup, Kaderlehrgängen, Trainingslager und nicht zuletzt beim Bundeskönigsschießen 1999 bewiesen. Wer damals noch gezweifelt hat, auch den überzeugt heute die hohe Auslastung an den Trainingstagen.

 

5. Der K.K.-Schützenverein Buchholz 1926 e.V. heute. 

 

Damit sind wir im 75. Jahr des Vereins. Aus den Unterlagen gibt es viele trockene Daten, die ich Ihnen ersparen möchte. Natürlich ändert sich das Leben im Verein und es muss sich auch ändern, um den Verein am Leben zu halten. Wie jeder Verein lebt der Verein vom Nachwuchs. Das ist so ähnlich wie bei der Rente. Daher muss der Verein sich auch auf die heutige Jugend mit ihren Bedürfnissen und Erwartungen einstellen. Dabei kommt es darauf an, bewährte Vereinsgrundsätze und Traditionen nicht einfach abzuschaffen, sondern einen vernünftigen Kompromiss zu finden.

Ich halte den Verein dabei auf dem richtigen Weg. Wäre er dies nicht, wären weder die sportlichen Erfolge mit dem diesjährigen Höhepunkt, dem Aufstieg der LuPi und LG-Mannschaft in die Landesliga, diverse Landesmeister und Platzierungen, noch der Mitgliederzuwachs um 100% seit 1997 auf nun, hauptsächlich aktive, 172 mit der gute Nachwuchslage denkbar.

Ganz deutlich wird die Entwicklung des Vereins sehen will, dem rate ich: Stellen sie sich die Übungsbedingungen 1969 auf der Empore der Turnhalle vor und kommen sie morgen zum Einweihungsschießen auf unseren neuen elektronischen Anlagen.

 

Zum Schluss noch eine Bitte: Sollten Sie beim Aufräumen von Speicher oder Keller Unterlagen über den Schützenverein, vor allem aus der Zeit 1926-1945, finden, stellen Sie es bitte dem Verein zur Verfügung. Fotos sind auch willkommen. Sie erhalten sie zurück, nachdem wir sie kopiert haben.